Nachdem ich diverse Jahre am Stück keine ganz zufriedenstellende Eingebung hatte, wie die Silvesternacht in gewohnter Umgebung am besten zu verbringen sei, schwor ich mehr als einmal zum Jahreswechsel: Nächstes Jahr bin ich fort. Und der Schwur vom 31.12.2016 führte dann endlich am vergangenen Jahresende mal wieder zum Ortwechsel an Silvester. Im September hatte(n) erst […]
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Chefchaouen (Marokko): Blaue Oase im grünen Meer
Marokko ist ein Land von betörender Farbenfreude. Landschaftlich und städtebaulich bieten schon die vielen verschiedenen Ocker-, Braun- und Rosttöne, die das Land prägen und die sich mit dem Tageslicht stets verändern, eine Kulisse wie in einem Film mit Überlänge. Das Farbspektrum erweitert sich aufs Überraschendste, wenn man sich von Fez aus in den Bus nach Norden setzt. Gleich nach Verlassen der nouvelle cité von Fez erwartet die Reisenden endloses, tiefes Grün. Eine so satte Frühjahrsfarbe, dass Allgäu und Irland kaum mithalten können. Unser Ziel ist die Stadt, die sich auf einer Art Zwischenebene zwischen diesem grünen Land und den majestätischen Gipfeln des Rifgebirges befindet, die wahrhaft blaue Stadt Chefchaouen.
WeiterlesenFeinster Wohn- und Kochgenuss in Fez (Marokko): Merhaba im Riad Anata
Morgens um 4 ist an der Zimmertür ein sanftes Klopfen zu hören. Said, der Nachtmanager vom Riad Anata sieht im Trainingsanzug nahezu so akkurat gekleidet aus wie vor Stunden in seiner Garderobe als maître d’hôtel. Geschickt balanciert er uns ein Tablett mit frischem Kaffee in den Raum, von dem wir gerade Abschied nehmen. Und er hat – wie eine fürsorgliche Mutter – sogar an meine große Liebe zum selbstgemachten Joghurt des Hauses gedacht, auch diesen darf ich schnell noch einmal schlemmen. Wenig später geleitet uns Said schon zur Tür, wo der beauftragte, pünktliche Chauffeur uns in Empfang nimmt, der uns zum Flughafen bringen wird. Bis zur letzten Sekunde gestaltet sich unser Aufenthalt wie in einem Kokon der Aufmerksamkeiten, inmitten unaufdringlicher, natürlicher Freundlichkeit.
WeiterlesenSüd-Kreta: Auf abgelegenen Pfaden zwischen Bergen und Meer
Im Wechsel vom Norden der Insel in den Süden änderte sich das Klima, änderten sich die Farben, änderte sich das Urlaubsgefühl. Während es im Norden, zumindest anfangs, recht stürmisch war, manchmal schon herbstlich-frisch, flirrte in Pitsidia bei Màtala, wo ich meine zweite Unterkunft gebucht hatte, zur Mittagszeit noch die Hitze. Den Blick aufs ganz tiefe […]
WeiterlesenMilatos (Kreta): Du hast mein Herz im Sturm erobert
Tatsächlich geht ein ordentlicher Wind, als das Taxi die letzten Kurven genommen hat und vor dem Studio Bellavista zum Stehen kommt. Das Meer braust deutlich hörbar, vollführt einen wilden, salzigen Begrüßungstanz. Es ist stockdunkel im Ort, kurz vor Mitternacht, die Tavernen, die ich schemenhaft am Ufer der bewegten schwarzblauen See erkenne, haben alle längst geschlossen. Milatos schläft bereits. Auch Spyros, der Nachbar, der mir Einlass gewährt, wirkt verschlafen. Eine Flasche Wasser bringt er mir noch zur Nacht, dann bin ich plötzlich allein, in einer neuen Welt, die ich in ihrer Dunkelheit noch kaum erkenne.
WeiterlesenMelancholie des Abschieds: Facetten der Region Porto (Teil2)
Ein Arbeiterviertel. Ein Industriestädtchen. Lichter der Raffinerie in der Nacht. Darauf einen vinho verde. Eine Strandpromenade. Ein Paradies. Der Jakobsweg. Der Flughafen. Viel Herzlichkeit. Das Wasser ist in der ganzen Straße abgestellt. Der Tintenfisch schwimmt dennoch in köstlicher Soße. Problemchen. Alles kein Problem. Eine solche Mischung – das muss Portugal sein. Unsere letzte Unterkunft bei der Juni-Reise nach Portugal sollte ganz pragmatisch a) in der Nähe des Flughafens von Porto und b) kostengünstig sein. Und hier in und um die casa velha in Matosinhos bei Porto fanden wir noch einmal ein ganz ungeschminktes Bild portugiesischer Realität.
WeiterlesenTerra e Mar: Die Küche Portugals
Nachdem wir Anfang Juni aus Portugal zurückkamen, brach, während ich schreibblockiert mich an den Atlantik zurück sehnte, die Fußballeuropameisterschaft aus. Gegen jede Wahrscheinlichkeit hielten wir unverdrossen zur portugiesischen Mannschaft, bestückt mit vinho verde und zum Ende hin sogar mit Tremoços – was das ist, erfahrt ihr noch im Laufe des Artikels. Neben der nicht unbedingt fußballerisch begründeten Sympathie für Portugal hatte ich noch einen weiteren Grund, den Sieg der seleção zu wünschen: Im Tippspiel der Kolleg(inn)en kochen am Ende die Verlierer(innen) für alle nach Rezepten des Gewinnerlandes. Wie die EM ausging, überraschend, wisst Ihr. Die Küche Portugals ist jedoch weder besonders bekannt noch berühmt. Ein Grund, sie vorzustellen, fürwahr.
WeiterlesenWieder in Hamburg: Rituale, Regen und ein Hauch von Subversion
„St. Pauli hat uns ausgespuckt“, zitiert der Liebste Bernd Begemann, bevor wir Fotos gucken von unserer Wiederbegegnung mit Hamburg. Begemann singt von Gentrifizierung und verlorener Lockerheit im Kiez. Von der weltbesten Stadtführerin durch die Straßen Hamburgs geführt, haben wir kurz zuvor viel gehört von den Auseinandersetzungen um die Entwicklung der Stadt, in der ein ganz traditionelles Bürgertum auf eine äußerst wache Alternativszene trifft. Währenddessen spucken die Hamburgerinnen und Hamburger olympische Größenvorstellungen aus. Die Republik staunt, der Kiez feiert.
WeiterlesenPuntarelle & Pomodori: 2 Exemplare eines feinen Büchleins zu gewinnen
Die Bücher aus dem Hause Wagenbach sind umwerfend schön. Im einheitlich roten textilen Kleid macht ihr Anblick schon Freude. Mit Puntarelle & Pomodori kommt ein ausgesprochener kleiner Schatz ins Haus. Denn die Atmosphäre, in die das Büchlein einlädt, macht unmittelbar Lust, in inspirierte kulinarische Experimente einzusteigen. Die römisch-jüdische Küche meiner Familie nennt Luciano Valabrega im Untertitel seine Aufzeichnungen: Unprätentiöse und zugleich durch und durch beseelte Erinnerungsstücke an den Geschmack seiner Jugend.
WeiterlesenGenussvoll aus der Reihe tanzen: Türkische Ägäis individuell
Es ist seltsam: Zitate türkischen Lebensstils, Gerichte, Stimmen und Waren des großen Landes am östlichen Mittelmeer bestimmen unseren Großstadtalltag ganz selbstverständlich mit. Dennoch brauchte ich einen kleinen Anstuppser, das Land zu besuchen. Dachte ich, ich erlebe keine Überraschungen, weil ich türkisch-stämmige Nachbarn habe und es an der nächsten Ecke Döner gibt? Oder habe ich schon zu viele Geschichten gehört über Massentourismus in sommerlicher Gluthitze? Die Probe aufs Exempel hat mich eines Besseren belehrt. Diese Land lässt sich ganz wunderbar eigenständig und -sinnig bereisen!
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